Geschichten vom gelingenden Wohlstand…

Geschichten vom gelingenden Wohlstand…

Geschichten vom gelingenden Wohlstand für Alle!  Eine neue Kooperation mit vielen Handlungsempfehlungen für das gelingende Wohlsein – im besten Falle zusammen. Der Text kommt von Frank Braun , die Illustration dazu von mir…das ist unser erster gemeinsamer Aufschlag…aber lest und schaut doch selbst. 

 

Egon wird reich – ganz anders als gedacht

Egon war zufrieden. Er hatte ein großes Auto, einen Fernseher mit 200 Kanälen, ein tolles Haus, einen Keller voller Werkzeuge und eine Kaffeemaschine, die ihm 20 verschiedene Kaffeevariationen zubereiten konnte. Trotzdem fühlte sich Egon oft müde. Und ein bisschen genervt. Irgendwie wurde alles teurer. Und irgendwie – auch komplizierter.

Eines Tages ging Egon zum Bäcker. Dort traf er auf Lisa. Lisa war neu im Viertel und hatte einen seltsamen Beutel dabei, auf dem stand: „Teilen macht reich.“

Egon runzelte die Stirn. „Reich? Durch Teilen? Ich glaub, du hast zu viel Dinkel gegessen.“

Lisa lachte. „Komm mal mit zu unserem Tauschcafé. Vielleicht überrascht es dich.“

Egon war skeptisch. Aber seine Kaffeemaschine war gerade kaputt, und die Reparatur hätte ein kleines Vermögen gekostet. Also ging er mit.

Im Tauschcafé traf er Leute, die Dinge tauschten, die sie nicht mehr brauchten. Egon brachte ein altes Raclette-Gerät mit – das er zuletzt zu Silvester 2009 benutzt hatte – und ging mit einem fast neuen Wasserkocher nach Hause. Kostenlos. Und mit einem Grinsen im Gesicht.

Ein paar Wochen später war Egon Stammgast. Er reparierte dort sogar Toaster – YouTube sei Dank! Er half beim Reparatur-Café, bekam ab und zu selbstgebackene Kekse und wurde plötzlich in der Nachbarschaft begrüßt wie ein Popstar.

Er fing an, Dinge zu leihen, statt sie zu kaufen. Den Hochdruckreiniger von Ute, das Zelt von Mehmet. Im Gegenzug lieh er seinen Akkuschrauber aus – der vorher mehr Zeit im Keller verbracht hatte als Egon auf der Couch.

Irgendwann stellte Egon fest: Sein Konto sah besser aus, obwohl er sich nicht eingeschränkt fühlte. Er kaufte weniger, aber besser – zum Beispiel fair gehandelten Kaffee und Seife vom Weltladen. Er lernte: Wenn niemand dabei ausgebeutet wird, schmeckt das Leben besser.

Und seine größte Angst? Dass Nachhaltigkeit Verzicht bedeutet? Die hatte er irgendwann vergessen. Weil sein Leben reicher geworden war: an Zeit, an Kontakten, an Lachen.

Egon hatte verstanden:
Wohlstand heißt nicht: viel haben. Wohlstand heißt: gut leben.

Text: Frank Braun

Illustration: Susanne Kitlinski

 

 

Graphic Recording als Interaktion

Graphic Recording als Interaktion

Du kannst mit einem Graphic Recording noch viel mehr machen, als nach der Veranstaltung ein großes Poster mit vielen Bildelementen zu haben.

  1. …überlege dir, für welchen Zweck du das Graphic Recording brauchst. Geht es um eine strategische Reise, die für alle Kolleginnen und Kollegen danach sichtbar im Teambesprechungsraum hängen soll, oder sollen die Teilnehmenden ein schönes Andenken haben, geht es vielleicht sogar darum sie aktiv in die Veranstaltung oder weitere Planung miteinzubeziehen?

Das sind tolle Ideen! Überleg dir, welche Größe du möchtest, ob die zeichnende Person in die Veranstaltung aktiv eingebunden werden soll, zum Beispiel als Resonanz in Form einer Zusammenfassung am Ende der Veranstaltung. Vorteil ist, hier können noch mal andere Perspektiven gewonnen werden, Nachteil kann sein, dass die Zusammenfassung das Veranstaltungsformat sprengt, in der Kürze liegt die Würze, sagt meine Erfahrung. 

  1. Schön ist es auch, einzelne Elemente des Recordings auf Arbeitspapieren, in Beiträgen oder auf der Website weiter leben zu lassen. Aus meinen Recordings sind einzelne Elemente auch schon für Jahresberichte, Evaluationen und Dokumentationen verwendet worden. Das schafft Wiedererkennungseffekt und lockert Texte auf. Wichtig wäre hier, bei der Auftragsklärung auf Rechte zu achten.

3. Manchmal ist es toll die Teilnehmenden schon während der Veranstaltung in das Graphic Recording miteinzubeziehen. Gerade wenn viele Vorträge gehalten werden schwindet dann doch mal die Aufmerksamkeit. Anhand von Überschriften können auf dem großen Papier Schwerpunkte gesetzt werden. Es liegen Haftzettel aus, auf den Begriffe von den Teilnehmenden notiert werden, zum Beispiel zu folgenden Fragen.

Was nimmst du mit? Welche Frage beschäftigt dich? Die Begriffe werden dann auf dem Plakat unter der Überschrift visualisiert. Aus Erfahrung wirkt diese Vorgehensweise sehr identitätsstiftend und ist als Rückkopplung auch für die Veranstalter interessant.

 

  1. Zeige das Graphic Recording Kolleginnen und Kollegen, die bei der Entstehung nicht dabei waren, was sehen sie, wo sehen sie Schwerpunkte, was sehen sie vielleicht auch anders. So gewinnst du mit Hilfe des Graphic Recordings eine neue Perspektive.
  1. Erweitere deine eigene visuelle Kompetenz, zeichne ab, suche nach alternativen Bildern und entwickle  in einem Notizheft eigene Visualisierungsideen.