Dialogwände bringen Mehrwerte

Dialogwände bringen Mehrwerte

Wände können auch sprechen! In einem Unternehmen gehe ich an endlos beschreibbaren Wänden vorbei, quasi ein Whiteboard in ganz groß. Davor sitzen Menschen, die vertieft in ihren Laptops mit ihrer Arbeit beschäftigt sind. Diese Wände lösen Magie aus, wenn wir sie als Dialogwerkzeug nutzen. Aber wie gelingt das?

Wie spricht die Wand?

Ich glaube es braucht eine gut pointierte kurze Fragestellung, die attraktiv, konkret und offen ist…und auf die es Antworten gibt! Das kann man für sich schon mal testen bevor die Frage an der Wand steht. Am besten man überlegt sich vorher, welche Zielgruppe geht an der Wand vorbei, was könnten diese Menschen an die Wand schreiben und wie moderiere ich diese Wand? Die Fragestellung muss groß und sichtbar auf der Wand stehen. Mit Schablonen oder mit Hilfe eines Beamers ist das relativ leicht zu bewerkstelligen. Ein ganz kurzes „How to“ wie die Wand gerne benutzt werden möchte, sollte sichtbar bei der Wand stehen.

Fast alle haben erst mal Bedenken, auf einer großen weißen Wand etwas zu schreiben ….es könnte ja nicht gut aussehen, ist ein typischer Einwand. Entweder es liegen selbstklebende Karten bereit, oder es gibt schon Vorlagen, in die einfach reingeschrieben werden kann. Mir persönlich fällt es leichter, wenn schon ein paar Antworten oder Meinungen an der Wand stehen, das ist wie ein Resonanzboden, auf dem ich aufbauen kann. Auch das kann vorbereitet werden.

Elementar sind gute Stifte und Marker, die ganz einfach einladend greifbar sind. Gibt es Zeichenschablonen oder andere graphische schöne Elemente, die genutzt werden können, um so besser.

Eine Dialogwand ist kein Selbstläufer. Es braucht Zeit eine Kultur, die Mehrwerte zu sehen und zu schätzen. Ein kleines wechselndes Team als Moderatoren ist ideal – ungefähr alle 4-6 Wochen ein neues Thema, je nachdem wie oft diese Wand frequentiert wird.

Gute Orte für Dialogwände

Auf jeden Fall sollten viele Menschen an der Wand vorbeikommen, oder an diesem Ort findet schon Kommunikation statt, wie eine Café-Bar mit Stehtischen, Treffpunkt für Workshops. Im Unternehmen würde ich überlegen, ob für Besuchende die Wand sichtbar ist.

Und was bringt die Dialogwand?

Wenn erst mal die Kultur etabliert ist, viele neue Ideen, Inspiration, Lösungen, vielleicht auch Sichtbarkeit für unausgesprochene Konflikte und sehr viel Community Building.

Graphic Recording als Interaktion

Graphic Recording als Interaktion

Du kannst mit einem Graphic Recording noch viel mehr machen, als nach der Veranstaltung ein großes Poster mit vielen Bildelementen zu haben.

  1. …überlege dir, für welchen Zweck du das Graphic Recording brauchst. Geht es um eine strategische Reise, die für alle Kolleginnen und Kollegen danach sichtbar im Teambesprechungsraum hängen soll, oder sollen die Teilnehmenden ein schönes Andenken haben, geht es vielleicht sogar darum sie aktiv in die Veranstaltung oder weitere Planung miteinzubeziehen?

Das sind tolle Ideen! Überleg dir, welche Größe du möchtest, ob die zeichnende Person in die Veranstaltung aktiv eingebunden werden soll, zum Beispiel als Resonanz in Form einer Zusammenfassung am Ende der Veranstaltung. Vorteil ist, hier können noch mal andere Perspektiven gewonnen werden, Nachteil kann sein, dass die Zusammenfassung das Veranstaltungsformat sprengt, in der Kürze liegt die Würze, sagt meine Erfahrung. 

  1. Schön ist es auch, einzelne Elemente des Recordings auf Arbeitspapieren, in Beiträgen oder auf der Website weiter leben zu lassen. Aus meinen Recordings sind einzelne Elemente auch schon für Jahresberichte, Evaluationen und Dokumentationen verwendet worden. Das schafft Wiedererkennungseffekt und lockert Texte auf. Wichtig wäre hier, bei der Auftragsklärung auf Rechte zu achten.

3. Manchmal ist es toll die Teilnehmenden schon während der Veranstaltung in das Graphic Recording miteinzubeziehen. Gerade wenn viele Vorträge gehalten werden schwindet dann doch mal die Aufmerksamkeit. Anhand von Überschriften können auf dem großen Papier Schwerpunkte gesetzt werden. Es liegen Haftzettel aus, auf den Begriffe von den Teilnehmenden notiert werden, zum Beispiel zu folgenden Fragen.

Was nimmst du mit? Welche Frage beschäftigt dich? Die Begriffe werden dann auf dem Plakat unter der Überschrift visualisiert. Aus Erfahrung wirkt diese Vorgehensweise sehr identitätsstiftend und ist als Rückkopplung auch für die Veranstalter interessant.

 

  1. Zeige das Graphic Recording Kolleginnen und Kollegen, die bei der Entstehung nicht dabei waren, was sehen sie, wo sehen sie Schwerpunkte, was sehen sie vielleicht auch anders. So gewinnst du mit Hilfe des Graphic Recordings eine neue Perspektive.
  1. Erweitere deine eigene visuelle Kompetenz, zeichne ab, suche nach alternativen Bildern und entwickle  in einem Notizheft eigene Visualisierungsideen.
Interview über Sketchnotes im Ehrenamt

Interview über Sketchnotes im Ehrenamt

Mein Interview zum Thema Sketchnotes und wie sie im Ehrenamt helfen. Alle findens cool, aber nur wenige trauen sich selbst ran – Sketchnotes. Dabei ist es gar nicht schwer – sagt auch Susanne. Sie ist seit Jahren begeisterte “Sketchnoterin” und gibt Workshops zu Visual Thinking. Uns erzählt sie im Podcast, wie man die Angst vorm weißen Blatt überwindet, wie Anfänger Vertrauen in die eigenen zeichnerischen Fähigkeiten gewinnen und warum Sketchnotes auch in der ehrenamtlichen Arbeit super eingesetzt werden können. Außerdem hat sie dank langjähriger Erfahrung einige wirklich hilfreiche Tipps auf Lager. Spätestens nach dem Hören dieser Folge heißt es also für euch: ran ans weiße Blatt!

Inhalte

02:06 Vorstellung Susanne
03:15 Warum findest du gesellschaftliches Engagement wichtig?
04:10 Open Sustain in drei Worten
04:30 Welche Rolle spielen Sketchnotes in deinem beruflichen Alltag?
05:55 Wie bist du auf Sketchnotes gestoßen?
07:47 Wo setzt du überall Sketchnotes ein und warum?
10:20 Was glaubst du, warum liegen Sketchnotes so im Trend?
11:00 Was ist der Vorteil von Bildern gegenüber Text?
12:00 Wie kann man Sketchnotes in der ehrenamtlichen Arbeit einsetzen?
14:10 Was vermittelst du als wichtige Inhalte in deinen Workshops?
16:15 Wie nimmst du deinen Schülern die Angst vorm weißen Blatt?
17:15 Was ist eine gute Übung, die sich leicht in den Alltag integrieren lässt?
18:50 Was sind deine Must-haves zum zeichnen?
21:10 Welchen Sketchnotern folgst du?
23:57 Welche digitalen Tools verwendest du?
25:35 Was sind deine heißesten Tipps für Anfänger?
28:25 Wie kann ich mich im Alltag motivieren?
29:49 Wie erstelle ich ein visuelles Alphabet für meinen Verein?
32:50 Wie mache ich wirklich nützliche Sketchnotes, die auch andere „lesen“ können?
36:00 Was können Sketchnotes im besten Fall leisten?
36:30 Machst du die Sketchnotes immer sofort in der Situation fertig?
37:35 Wie und an welchem Ort hältst du deine Ergebnisse fest?